Grundbegriffe des Trainings
Training umfasst alle  Maßnahmen zur Steigerung und Stabilisierung der sportlichen Leistung.

Aus biologischer Sicht bedeutet Training die Anpassung des Körpers
bezüglich Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Beweglichkeit   | Der Trainingsbegriff


 
Trainingsbelastung Gesamtheit der auf den Organismus einwirkenden Belastungsreize.
Gewöhnlich wird zwischen äußerer und innerer Belastung unterschieden.
Die äußere Belastung wird über die Belastungskomponenten  durch Angaben zu Intensitäten, Übungswiederholungen, Zeiten etc. quantitativ erfasst. 
Die innere Belastung (=Beanspruchung) stellt die biologische Reaktion der Organsysteme auf die äußere Belastung dar. Sie kann vor allem mit physiologischen und biochemischen Parametern (z. B. Herzfrequenz, Blutlaktatwerte) deutlich gemacht werden.
 
Trainingsanpassung
Funktionelle und morphologische Veränderung der Organsysteme auf die wirksamen Belastungsreize hin.

Die Anpassung äußert sich gewöhnlich zweifach: in einer Vergrößerung der Leistungsreserven und in der Fähigkeit zu tieferer Ausschöpfung der Reserven. 

Training:
Belastungsmerkmale
Belastungsnormative
Größen zur Festlegung  der Trainingsbelastung:  Belastungsintensität, -dauer, -dichte, -umfang und Trainingshäufigkeit.
Sie beeinflussen sich gegenseitig (z.B. Umfang und Intensität) 
Trainingsinhalt Tätigkeit, die im Training ausgeübt wird, um die Trainingsziele zu erreichen.
"Die sinnvollste Unterteilung ist die nach der Bewegungsstruktur im Vergleich zur Disziplinbewegung:
  • Allgemein entwickelnde Übungen sind mit der disziplinspezifischen Bewegung in Umfang und Dynamik nicht verwandt. Z.B. beidbeinige Strecksprünge aus der Hockstellung im Vergleich zu Startübungen im Sprint.
  • Spezialübungen (Imitationsübungen) enthalten einzelne Elemente der Disziplinbewegung und stimmen darin annähernd auch in der Dynamik überein. Z. B. einbeinige Schrittwechselsprünge vorwärts im Vergleich zum Sprintlauf

  •  
  • Wettkampfübungen sind im Gesamtbewegungsablauf zumindest annähernd mit der Zieltechnik identisch. Z.B. fliegende Sprints."  (Grosser/Starischka)

Trainingsmethode
Planmäßiges Verfahren, das gemäß dem Trainingsziel die Trainingsinhalte, Trainingsmittel und die Belastungsweise festlegt. Eigenständige Grundmethoden haben sich vor allem im Konditionsbereich herauskristallisiert (Dauer-, Intervall-, Wiederholungs-, Kontrollmethode). Innerhalb dieser gibt es viele Varianten (z. B. Pyramidenmethode im Krafttraining oder variable Dauermethoden im Ausdauertraining). 
Trainingsart Ausrichtung des Trainings auf die Komponenten der sportlichen Leistung (Kondition, Technik, Taktik) und deren Elemente. Hier sind  Bezeichnungen wie Konditions-, Taktik-, Ausdauer- und Schnelligkeitstraining oder mentales Training einzuordnen.
Trainingsform Verbindung von Trainingsinhalt mit einer bestimmten Belastungsmethode. Z.B. Intervall-Hügelläufe als leichtathletischer Lauf oder auch Ins-and-Outs im Sprinttraining in Verbindung mit der intensiven Intervallmethode.
Trainingsmittel Geräte oder Maßnahmen, die den Trainingsablauf unterstützen
Trainingsperiode Zyklus innerhalb eines systematischen Trainingsaufbaus (z.B. innerhalb eines Jahres)
Trainingsprinzipien Als Trainingsprinzip kann eine übergeordnete Anweisung zum Handeln im sportlichen Training bezeichnet werden. Trainingsprinzipien stellen eher eine allgemeine Orientierungsgrundlage als eine konkrete Handlungsrichtlinie dar.
Trainingsstufe Zeitlicher Abschnitt im langfristigen (mehrjährigen) Trainingsaufbau. Nach allgemeiner Zielsetzung werden Grundlagen- (= Anfänger-), Aufbau(= Fortgeschrittenen-), Anschluss- (= Könner-) und Höchstleistungstraining (= Spitzenathleten) unterschieden.
Trainingszyklus Planungsabschnitt vom zeitlich umfangreichsten (wie Mehrjahres- und Jahreszyklus) über mittlere (wie Perioden, Makro- und Mikrozyklus) bis zum kleinsten (wie Tageszyklus und Trainingseinheit). Materialien
Trainingseinheit Ein inhaltlich, zeitlich und organisatorisch geschlossenes Ganzes; ihre Struktur ist meist eine Dreiteilung: Aufwärmen - Hauptteil - Abwärmen.
Trainingskontrolle Erfassen des Trainingszustandes (= Leistungs-Ist-Situation) bzw. einzelner Komponenten (z. B. Schnellkraft, Sprintausdauer) mittels sportmotorischer, physiologischer, biomechanischer, biochemischer und Beobachtungsverfahren (Tests).
Trainingsziel Zielsetzung des Trainings. Je nach Grad der Verallgemeinerung kann ein Trainingsziel unterschiedlich formuliert sein:
  • "Übergeordnete Ziele (Grobziele) auf oberster Entscheidungsebene sind z. B. Hochleistung, Fitness, Gesundheit oder auch im Rahmen des Leistungssports die Platzierung unter den ersten drei bei den nächsten Meisterschaften.
  • Teilziele (Feinziele) auf mittlerer Ebene sind meist konkrete Angaben im Rahmen der Komponenten der sportlichen Leistung, wie z. B. Verbesserung der Kondition oder der Lauftechnik im Sprint.
  • Zielfaktoren (Feinstziele) auf unterster Entscheidungsebene sind direkt ins Training übertragbar (operationalisierbar). Meist handelt es sich um Konditionselemente, Formen der Bewegungstechnik oder um bestimmte Taktikvarianten. Beispiele: Verbesserung der Maximalkraft, der Reaktivkraft oder der Sprintausdauer."
( nach Grosser/Starischka)

Text:  Der Trainingsbegriff
Bewegungslehre | Trainingslehre