Aufwärmen - Abwärmen
Eine Auf- und Abwärmphase sollte Bestandteil jedes Trainings- und Wettkampfprozesses sein. Sportler sollten wissen, dass ein gezieltes Aufwärmen die Leistungsfähigkeit verbessert und die Verletzungsgefahr reduziert.
Unter allgemeinem Aufwärmen versteht man Maßnahmen, die darauf abzielen, den gesamten Körper sportartunabhängig zu aktivieren. Dies wird durch Übungen erreicht, die zu einer Erwärmung der großen Muskelgruppen führen (z.B. beim Einlaufen /leichtes Einspielen/ evtl. Dehnung).
Im speziellen Aufwärmen sind die einzelnen Übungen gezielt auf die koordinativen Anforderungen einer bestimmten Sportart ausgerichtet und beinhalten auch technische Elemente wie z.B. Dribbel-, Schlag- oder Wurfübungen.
Kaum ein Bereich ist in der Sportwissenschaft in den letzten Jahren so umstritten gewesen wie das Thema Stretching.
Statisches Dehnen verbessert nicht die Leistung in Sportarten, die schnell- und maximalkräftige Leistungen abfordern (z. B. Weitsprung, Sprint). Leistungsminderungen durch intensives Stretching sind bei Schnelligkeitsleistungen nachgewiesen. Dehnen reduziert nicht die Verletzungshäufigkeit.
Statisches Dehnen macht vor allem in jenen Sportarten Sinn, bei denen Beweglichkeit leistungsbestimmend ist, also z. B. Turnen oder Gymnastik. Denn unmittelbar nach dem Dehnen steigt die "Gelenkreichweite", die Muskeln sind toleranter auf Dehnspannungen.
Bei Sportarten, die schnelle Bewegungen in großen Gelenkwinkelpositionen erfordern (z.B. Hürdenlauf), sollte dem Training und Wettkampf ein kurzes,
dynamisches Dehnen vorgeschaltet werden.
Also:
allgemeine Erwärmung
> evtl. Dehnung
> sportartspezifische / koordinative Vorbereitung
Prinzipen für die Gestaltung einer Aufwärmphase
Richtiges Aufwärmen
Interview mit einem Sportmediziner zum Aufwärmen
Abwärmen /Cool Down
Stretching beim Sport ist sinnvoll, nicht aber vor einem Wettkampf
TIPP
Aufwärmen im Sportunterricht (umfangreiche Unterrichtsmaterialien)
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Wirkungen des Aufwärmens
Nervensystem
Beschleunigter Ablauf nervaler Erregungsprozesse;
Anstieg von Reaktions- und Kontraktionsgeschwindigkeit
Herz- Kreislauf-System
Steigerung von Herzfrequenz, Blutdruck und Atmung
Vermehrung der Durchblutung der in der Sportart eingesetzten Muskeln
Stoffwechsel
Steigerung der Körpertemperatur; Verbesserung der Energiebereitstellungsvorgänge
Muskeln, Sehnen, Bänder
Reduzierung der inneren Reibung von Muskeln, Sehnen und Bändern
Reduzierung der Verletzungsgefahr
Gelenke
Vermehrung der Produktion von Gelenkschmiere
Dickenzunahme des Gelenkknorpels durch Flüssigkeitseinlagerungen
Sinnesorgane
Erhöhung der Aufnahmefähigkeit der verschiedenen Analysatoren
Psychischer Bereich
Abbau von nervösen Spannungszustände; Steigerung der Motivation
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Prinzipen für die Gestaltung einer Aufwärmphase
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- Aktive Aufwärm- /Bewegungshase mit dem Ziel, die Körpertemperaturdeutlich (um ca. 2 bis 2,5°C) zu erhöhen.
- Das allgemeine Aufwärmen geht dem speziellen Aufwärmen stets voraus: langsam, schonend, geringe Bewegungsamplituden.
- Das Aufwärmen richtet sich in Umfang und Intensität nach dem Trainingszustand: je besser der Trainingszustand, desto länger und - am Ende des Aufwärmens - desto intensiver.
- Das Aufwärmen ist an die Intensität der geplanten Belastungen anzupassen: je höher die angestrebte Belastung (z.B. im Wettkampf), desto länger die allgemeine aktive Aufwärmphase.
- Beim speziellen Aufwärmen sollen die Bewegungen der Wettkampf-/Trainingsbelastung berücksichtigt werden.
- Ergänzung der aktiven Aufwärmphase durch Abschnitte mentaler Vorbereitung.
- Die Aufwärmzeit steigt mit zunehmendem Alter und Leistungsstand
- Bei kühler Witterung muss länger aufgewärmt werden als bei warmer Umgebungstemperatur
- Am Morgen ist länger aufzuwärmen als im weiteren Tagesverlauf
- Als Mindestzeit sollten im Schulsport 10 Minuten, im Leistungssport 20 Minuten angesetzt werden
- Das Aufwärmen sollte 5 bis 10 Minuten vor Wettkampfbeginn abgeschlossen sein, danach muss der Körper durch entsprechende Bekleidung warmgehalten werden
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Abwärmen (Cool Down)Übungen: Lockerung, Dehnung, Entspannung
Wirkungen des Abwärmens
Nervensystem
Wiederherstellung des Gleichgewichts zwischen Sympathikus und Parasympathikus
Abnahme der Erregung und Anspannung, Einkehr von BeruhigungHerz-, Kreislaufsystem
Rückkehr von Pulsfrequenz, Blutdruck, Atmung und Temperatur in die NormallageMuskulatur
Lockerung der ermüdeten und verspannten Muskulatur
Beschleunigung des des Abbaus von Stoffwechselendprodukten
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