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fragte Prof. Dr. med. Klaus Völker, Direktor des Instituts für
Sportmedizin an der Universität Münster, was man vor und nach
dem Training beachten sollte.
Was
kann man tun, um den Körper auf die Belastung vorzubereiten?
Prof.
Völker: Bevor man richtig loslegt, sollte man den Körper erst
aufwärmen, lockern und dann die Muskelpartien, die besonders beansprucht
werden, dehnen.
Wie
lange dauert diese Vorbereitungsphase?
Prof.
Völker: Der gesamte Organismus braucht mindestens fünf Minuten,
um sich von Ruhe auf die Belastungssituation umzustellen. Weitere fünf
bis zehn Minuten dienen der gezielten Vorbereitung des Bewegungsapparates.
Was
passiert im Körper?
Prof.
Völker: Das Herz-Kreislauf-System passt sich an die Belastung an,
indem das Blut umverteilt wird: weg von den Verdauungsorganen hin zur arbeitenden
Muskulatur. Die Durchblutung der Arbeitsmuskulatur wird verstärkt,
der Stoffwechsel allmählich hochgefahren, die Muskeln erwärmen
sich.
Was
bedeutet das für die Belastbarkeit?
Prof.
Völker: Die Belastbarkeit des Herz-Kreislauf-Systems und des Bewegungsapparates
verbessert sich. Das heißt: Bei gegebener Belastung reagiert das
Herz-Kreislauf-System moderater und der Bewegungsapparat ist weniger anfällig
für Störungen und Verletzungen.
Wie
sieht die Vorbereitung konkret aus?
Prof.
Völker: Man kann sich zum Beispiel mit leichtem Joggen warm laufen,
zur Not auch auf der Stelle traben, eine Runde Rad fahren oder ähnliches,
um langsam auf Touren zu kommen. Durch lockeres Schwingen, Pendeln und
Schütteln gilt es dann, die Muskulatur zu lockern. Mit Dehnübungen
werden schließlich die Muskelstrukturen langsam auseinandergezogen
und geschmeidig gemacht. Auch die so genannten passiven Strukturen wie
Bänder oder Gelenkkapseln werden dabei bearbeitet und auf die Belastung
vorbereitet.
Welche
Muskeln sollte man aufwärmen und dehnen?
Prof.
Völker: Das hängt natürlich von der Sportart ab. Generell
jedoch vor allem die Muskelgruppen, die zur Verkürzung neigen, weil
sie durch den Büroalltag nicht beansprucht werden: Wadenmuskeln, Muskeln
an der Vorder- und Rückseite der Oberschenkel, tiefer Hüftbeuger,
Muskeln des unteren Lendenwirbelbereichs, Brust-, Nacken-, Hals- und Schultermuskeln.
Und
nach dem Training?
Prof.
Völker: Durch den Sport, vor allem durch eintönige Bewegungen,
wird der Muskel-Tonus erhöht. Diese Spannung sollte reduziert werden,
weil dadurch die Erholung des Muskels schneller ablaufen kann. Das geht
am besten mit Dehnübungen, zum Beispiel mit moderatem Stretching.
Dabei ist auch leichtes federndes Dehnen erlaubt. Ruckartige Bewegungen
sind hingegen absolut out.
Interview:
Dagmar Reuber, ZDF.online
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