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     Materialien, Ideen und Vorschläge zur Vor- und Nachbereitung sportlicher Belastung in der Schule


     

    Aufwärmen und Verletzungsgefahr
     

    Physiologische Wirkungen
    Ein gezieltes Aufwärmen steigert die Leistungsfähigkeit und vermindert die Verletzungsgefahr.
    Warum eigentlich?

    Die verletzungsmindernden Wirkungen des Aufwärmens sind damit zu erklären,
    dass die Rissbereitschaft aufgewärmter Muskulatur abnimmt, das Bindegewebe
    im aufgewärmten Zustand beweglicher und auch die Belastbarkeit der Gelenke verbessert wird.

    Informationen zu den physiologischen Wirkungen des Aufwärmens
     

    Eine sportmedizinische Untersuchung
     
    "Alle im Sport tätigen Lehrpersonen unterstützen ein «gutes Aufwärmen» – belegbare Daten fehlten aber bisher. Hier haben wir nun harte Facts aus Skandinavien! In Norwegen wurde in dieser randomisierten Studie mit jugendlichen Handballteams nachgewiesen, dass ein strukturiertes Einlaufprogramm das Risiko für Knie und Knöchelverletzungen praktisch halbieren kann.

    Dazu wurden 120 Handballteams mit total 1837 Spielerinnen und Spielern je zur Hälfte zufällig in Kontroll- und Interventionsgruppe zugeteilt. 
    Das gut durchdachte und auf Machbarkeit überprüfte Einlaufen umfasste ein allgemeines Aufwärmen, einen Technikteil, Gleichgewichtsübungen und einen Kräftigungsteil.

    Die Gesamtdauer betrug 15-20 Min, etwa 4-5 Min für jeden der vier Teile:

    1. Das allgemeine Aufwärmen beinhaltete verschiedene Lauf- und Hüpfübungen.

    2. Im Technikteil wurde das Augenmerk auf die Bewegungsausführung bei Sprungwurflandungen und Verteidigungstechnik gelegt, mit besonderen Augenmerk auf die «knee over toe position», also der Ausrichtung der Knieposition direkt oberhalb des Fußes.

    3. Die Gleichgewichtsübungen umfassten handballspezifische Bewegungen z.T. mit dem Ball auf einer Balanciermatte bzw. einer Balancierhalbkugel.

    4. Der Kräftigungsteil schliesslich beinhaltete jeweils eine Übung zur Kräftigung des M.quadriceps femoris und eine Übung zur Kräftigung der Hamstrings («Nordic hamstrings lowers» mit Bild) mit 3 Serien à 10 Wiederholungen.

    Das strukturierte Einlaufen wurde bei den Klubs durch eine/n Handballinstruktor/in anfangs der Saison gezielt instruiert. Dabei wurde auch das Instruktionsmaterial und Übungsmaterial (Gleichgewichtsmatten, Balancierhalbkugel) an die Klubs verteilt! Ein zweiter Besuch wurde nach vier Monaten, in etwa Mitte Saison vorgenommen. Die Publikation beschreibt die Intervention sehr detailliert und es finden sich auch wertvolle Illustrationen zu den Übungen.

    Diese als Intention-to-treat-Analyse sauber geplante, randomisierte Studie hat aber nicht nur für Jugendliche und nicht nur für den Handballsport Bedeutung. Aufgrund ähnlicher Verletzungsrisiken und -mechanismen bei Sportarten wie Volleyball, Basketball und Unihockey können die Resultate auch für andere Spielsportarten wegweisend sein. Ich nehme drei Botschaften aus dieser Arbeit mit:

    1. Das Aufwärmen im Handballsport ist zur Unfallprävention der unteren Extremitäten nicht nur wichtig, sondern auch hochgradig effektiv.

    2. 15-20 Min gut strukturierte und vorbereitete Uebungen aufgeteilt in je 4-5 Min allgemeines Aufwärmen, Technik der sportartspezifischen Bewegungsausführung, Gleichgewichtsschulung und Kräftigung der Oberschenkelmuskulatur (Quadriceps und Hamstrings) reduzieren das Risiko für eine Knöchel- und Knieverletzung um 50%. Für schwere Verletzungen ist die Risikoreduktion noch höher!

    3. Die Resultate dürften sich für andere Spielsportarten und andere Altersgruppen mit einem sportartspezifisch angepassten Uebungsprogramm wahrscheinlich übertragen lassen."

    (infomed-online)

     


     

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