Motorisches Lernen - Aufbau der Bewegungskoordination

 
Lernen im Sport bedeutet immer auch Bewegungslernen.
Erwerb, Verbessern und Automatisieren von sportlichen Fertigkeiten/Techniken ist ein Ergebnis ihres wiederholten Ausführens (Üben).

Lernfortschritte werden vor allem durch eine Verbesserung des Zusammenspiels von Zentralnervensystem und Muskulatur bewirkt. Vorstellungs-, Wahrnehmungs- und Rückmeldeprozesse werden effektiviert und damit auch der Bewegungsablauf vervollkommnet bzw. situationsgerecht angepasst.

Ziel des Bewegungslernens ist also stets die Bildung neuer Koordinationsstrukturen, Herausbildung, Verfeinerung und Vervollkommnung von koordinativen Prozessen und Bewegungshandlungen.

Bewegungslernen als Prozess
Das Ausführen einer Technik - gleichgültig, ob innerhalb des Lernvorgangs im Techniktraining oder bei der Anwendung im Wettkampf - basiert stets auf dem Prozess der Bewegungssteuerung und -regulation, d.h. der Aufnahme und Verarbeitung aktueller Informationen (Rückmeldungen/Reaffrenzen aus dem Bewegungsvollzug, Lehrinformationen) und deren Vergleichen und Verbinden mit dem Bewegungsprogramm sowie den im Gedächtnis gespeicherten Bewegungserfahrungen.
Regelkreismodell der Bewegungskoordination

Zu Beginn des Lernprozesses, d. h. genauer gesagt vor der ersten Ausführung der zu erlernenden oder zu verbessernden Technik, erfolgt die Herausbildung eines sogenannten Sollwerts. Dieser verkörpert das Bewegungsziel, das sich der Sportler entweder aus eigenem Antrieb setzt oder das von außen (z. B. durch Lehrende) vorgegeben wird. 

Dabei laufen beim Lernenden wichtige Prozesse ab:  Informationsaufnahme durch die Sinnesorgane, Verarbeitung der ankommenden Information und Entstehung einer Bewegungsvorstellung.

Ein zentrales Problem ist, dass der Mensch nur eine beschränkte Kapazität zur Informationsverarbeitung besitzt. 
Wenn die Erfahrung fehlt und keine Hilfen erfolgen (z. B. Lenkung der Aufmerksamkeit durch entsprechende Handlungs- und Beobachtungsanweisungen), entsteht schnell eine Überforderungssituation.

weitere Erklärungen


Beim Erlernen einer neuen Bewegung werden in der Regel drei - ineinander übergehende - Phasen durchlaufen:
 
Phase 1
Grobkoordination
Erwerb des Grundablaufs der Bewegung 1. Lernphase
Phase 2
Feinkoordination
Verfeinerung der Bewegung;
Bewegung wird unter konstanten Bedingungen gekonnt
2. Lernphase
Phase 3
Stabilisierung der Feinkoordination und der variablen Verfügbarkeit (Feinstkoordination)
Festigung und Anpassung der Bewegung, auch unter wechselnden Bedingungen 3. Lernphase

Übersicht Lernphasen/Lernverlauf
Was passiert also während dieses Stufenprozesses ? (Beispiel Badminton - Clear)
Aufbau der Bewegungskoordination - Lehr-/Lernpraxis
Lernapp - Lernphasen
 
 
Lernphasen (Beispiel Badminton - Überkopf-Clear)

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