Phasenanalyse von Bewegungen
  Anwendung der Strukturkenntnisse in der Lehrpraxis


 
 
"Ausgangspunkt in der methodisch-didaktischen Arbeit am Bewegungsablauf des Sportlers ist die Erkenntnis, dass allen sportlichen Bewegungsakten eine dreigliedrige Struktur zugrunde liegt.

In der Schulungsarbeit ist es zunächst notwendig, den Bewegungsablauf zu analysieren. Dabei ist mit der Analyse der Grundstruktur zu beginnen.
Diese liefert zugleich die Basis für weiterführende Teilbeobachtungen, Teilanalysen, ohne dass der für die zu ziehenden methodischen Folgerungen so wichtige Gesamtzusammenhang verloren geht.

Es kann als eine Forderung für die in der Lehrpraxis notwendige, mehr oder weniger bewusst vollzogene Bewegungsanalyse formuliert werden: 

Gehe immer aus von der aufgabenbezogenen allgemeinen Grundstruktur, das heißt von den drei Grundelementen eines Bewegungsaktes und den zwischen ihnen bestehenden Beziehungen!

Das ermöglicht, ständig den Überblick über den Gesamtablauf zu behalten und Erkenntnisse über die feinere Strukturierung des Bewegungsablaufes richtig einzuordnen. Das gilt auch für Erläuterungen und Erklärungen, die dem Sportler vom Sportlehrer oder Trainer gegeben werden.

Diese hier allgemein formulierte Forderung gilt speziell auch für das Erkennen und die Korrektur von Fehlern
Ausgangspunkt für das Erkennen vieler Fehler ist die Überprüfung der allgemeinen und - entsprechend den einzelnen Varianten - speziellen Relationen zwischen den drei Phasen als den Grundelementen. Besondere Bedeutung kommt den Beziehungen zwischen der Vorbereitungsphase und der Hauptphase zu, die für die Leistung in vielen Fällen sehr entscheidend sind.

Das Optimum in der Ausprägung der gefundenen Beziehungen kann durch eine allgemeine Bewegungslehre nur in großen Zügen angegeben werden. Das ist zum Teil in Anwendung der noch zu behandelnden weiteren Merkmale möglich, erfordert in anderen Fällen die Heranziehung biomechanischer und physiologischer Prinzipien
 
Die auf dieser Grundlage zu gewinnenden allgemeinen Erkenntnisse und Richtlinien werden für die körperlich-sportliche Grundausbildung der Sportler in den meisten Fällen ausreichen, für die sporttechnische Ausbildung auf fortgeschrittener Stufe bedürfen sie jedoch der Ergänzung durch Bewegungsanalysen auf Grund spezieller Kriterien der einzelnen Sportarten und Sportdisziplinen."

(Meinel/Schnabel, Bewegungslehre,  S. 125 f.)

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