Die Struktur sportlicher Bewegungsakte
Varianten der Bewegungsstruktur
Bei azyklischen Bewegungsakten, das heißt bei Bewegungsvollzügen, die in einer einmaligen Aktion, auf der Grundlage eines einmaligen dreiphasigen Aktes, zur Lösung der Bewegungsaufgabe führen, treten verschiedene Strukturvarianten auf, die eine weitere Differenzierung der Grundstruktur darstellen.Die wichtigsten sind:
- die mehrfache Ausholbewegung (z.B. beim Diskuswurf oder Hüftumschwung)
- die bewusste Unterdrückung der Vorbereitungsphase (z.B. bei Täuschungsbewegungen )
- Varianten in der weiteren Untergliederung der Phasen
Bewegungskombinationen können zu einer Verschmelzung von End- und Vorbereitungsphasen führen. Dabei müssen die Bewegungsteile gleichrangige Aufgaben haben.
- Sukzessivkombination
Werden dabei zwei oder mehrere azyklische Bewegungsakte in unmittelbarer Folge ausgeführt, so bezeichnen wir das als Sukzessivkombination.
Kombinierte Bewegungen (AB)
Absprung - 1. Flugphase -Stütz - 2 .Flugphase - Landung
Anlauf - /Vorbereitungs-, Hauptphase Sprung
Vorbereitungs-, Haupt-, Endphase SchlagBeispiel Dreisprung
- Kombinierte zyklische Bewegungungen - Beispiel Hürdenlauf
Lauf . . . . . . Lauf
- Simultankombination - Gleichzeitige Ausführung mehrerer (unabhängiger) Bewegungsfertigkeiten
Simultankombinationen treten auf, wenn z.B. während einer Lokomotionsbewegung eine Wurf-, Stoß- oder Schlagbewegung ausgeführt wird, wobei die Lokomotion jedoch ihrer Funktion nach selbständig bleibt und nicht untergeordnet ist."Der Handballspieler fängt den Ball und spielt ihn mitunter wieder ab, ohne seinen Lauf in eine bestimmte Richtung zu unterbrechen oder irgendwie zu verändern.
Der Fußballspieler überspringt einen am Boden liegenden Spieler und spielt zugleich den Ball. In diesen Fällen laufen zwei Bewegungsakte mit selbständiger Funktion im Gesamtverlauf der Spielhandlung simultan ab.
Es handelt sich dabei jeweils um die Verbindung einer Lokomotionsbewegung - Laufen, Springen, Schwimmen (beim Wasserball), Radfahren (beim Radball) - mit einer Bewegung, die der Erteilung eines Bewegungsimpulses an ein Gerät dient - Werfen, Schlagen, Stoßen."
nach: Meinel/Schnabel, Bewegungslehre
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