Anfangskraft und Koordination von Teilimpulsen
Beispiel: Handstützüberschlag


 
Maximale Anfangskraft: 

Ähnlich wie beim Prinzip des optimalen Beschleunigungswegs ist für dieses Prinzip das Erreichen einer möglichst hohen Endgeschwindigkeit das Ziel. 

Dies kann erzielt werden indem die Einwirkungsdauer der Kraft verlängert oder die Kraft vergrößert wird.
 

Wie könnte eine passende Kraft-Zeit-Kurve für einen 
optimalen Beschleunigungskraftstoß aussehen (Bild 3-8) ?
Da die Kraft nicht beliebig gesteigert bzw. der Beschleunigungsweg verlängert werden kann, muss deshalb neben der Wahl des optimalen Beschleunigungswegs darauf geachtet werden, dass die Kraft in möglichst großem Umfang von Beginn der Bewegung an wirken muss. 
Damit ist dann auch gewährleistet, dass am Ende des Beschleunigungsvorgangs eine möglichst große Kraft zur Wirkung kommt. 

Zur Schwungeinleitung geht der Turner in die Knie (Bild5). 
Das Absenken des Körpers erzeugt einen verminderten Druck nach unten und das Kraft-Zeit-Diagramm weicht nach unten aus (F*t), der einleitende Kraftstoß für den Überschlag ist also im Vergleich zum eigentlichen Beschleunigungskraftstoß negativ gerichtet.

 
Koordination der Teilimpulse:

Beim Handstützüberschlag muss der Körperschwerpunkt eine hohe Endgeschwindigkeit erhalten.
Deshalb müssen die Einzelgeschwindigkeiten der beteiligten Körperteile zum gleichen Zeitpunkt ihr Maximum (= zeitliche Koordination) erreichen.
Weiterhin ist für die optimale Gesamtleistung Voraussetzung, dass die Geschwindigkeitsvektoren der Schwerpunkte aller an der Bewegung beteiligten Körperteile in die gleiche Richtung (= räumliche Koordination) weisen.

Dieser Vorgang spielt sich vor allem bei dieser Bewegung in der Bildreihe zwischen  Bild 4 und 7 ab. Hier müssen die Arm- und Beinbewegungen optimal koordiniert werden.
Dies gilt auch für die Hauptphase in Bild 8, wo die Beinbewegung und die Armabdruckbewegung gleichzeitig auftreten und in die Bewegungsrichtung der  Überschlagbewegung gerichtet sein müssen.


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