Fair Play im Sport -  Anspruch und Wirklichkeit
Eine kleine Sammlung



 
 
Fair Play - Startseite
"Fair Play bezeichnet nicht nur das Einhalten der Spielregeln, Fair Play beschreibt vielmehr eine Haltung des Sportlers: der Respekt vor dem sportlichen Gegner und die Wahrung seiner physischen und psychischen Unversehrtheit. Fair verhält sich derjenige Sportler, der vom anderen her denkt."

Internationale Fair-Play-Charta
Sportler und Sportlerinnen für Fair Play
Fair-Play-Preis (DOSB)

 

Wutanfall Zverev (2022)
Alexander Zverev hat mit einem Wutanfall beim Tennisturnier in Acapulco für einen Eklat gesorgt. Er konnte sich nach der Niederlage mit seinem brasilianischen Doppelpartner gar nicht mehr beruhigen, drosch mit seinem Schläger auf den Stuhl ein, auf dem der Schiedsrichter saß, und erwischte ihn dabei sogar leicht am Fuß. Außerdem beschimpfte er ihn als "verdammten Idioten".
 
Grund für den Ausraster war eine umstrittene Schiedsrichterentscheidung kurz zuvor während der Achtelfinalpartie gewesen. 
Zverev hatte einen Schlag im Aus gesehen, nach Ansicht des Unparteiischen war der Ball jedoch im Feld aufgekommen. Für Zverev hat die Attacke auch im Einzel Konsequenzen: Die ATP schloss den Olympiasieger von Tokio wegen "unsportlichen Verhaltens" vom weiteren Verlauf des Turniers aus.
Video "Welt"/YouTube

Video - YouTube
. Der Abraham-Ausraster
Freiburg 10. 11. 2019
Im Schwarzwald-Stadion läuft die fünfte Minute der Nachspielzeit.
David Abraham (Eintracht Frankfurt) eilt in Richtung Freiburger Bank, um den ins Aus getrudelten Ball zu holen. Trainer Christian Streich lässt den Ball passieren und ruft dem SGE-Kapitän offensichtlich irgendetwas zu. Anschließend rempelt ihn Abraham per Bodycheck zu Boden.

Die Freiburger Bank  springt umgehend auf und knöpft sich den Übeltäter vor. Freiburgs ausgewechselter Offensivspieler Vincenzo Grifo greift Abraham dabei ins Gesicht und wird später durch den intervenierenden Videoassistenten auch mit Rot vom Platz gestellt. 


Video YouTube

 
"Ich verabscheue Gewalt"
(Der ehemalige DHB-Bundestrainer Heiner Brand bei der Handball-WM 2009)
Wie lässt sich sein Verhalten erklären? 
Prozessmodell der Aggression

Ex- Nationaltorhüter Oliver Kahn rastete beim Bundesligaspiel gegen Bayer Leverkusen aus (nicht zum ersten mal), packte einen Bayer-Spieler aus Wut am Genick. Für sein Verhalten war Kahn in zahlreichen Medien durch die Bank kritisiert worden. "Rocky Horror Olli Show", schrieb die Frankfurter Allgemeine.

Kahn selbst nannte seinen Griff in den Nacken von Brdaric, der angeblich "Todesangst" verspürt haben wollte, "lächerlich". 

(30.9. 2002)



"...Ich behaupte: wir müssen den Jugendlichen lehren, foul zu spielen! 
Das klingt jetzt vielleicht brutal, aber was hilft es, ständig um den heißen Brei herumzureden ... Denn eines ist klar, und das gilt für Schüler genauso wie für Bundesligaprofis: bevor ich dem Gegner erlaube, ein Tor zu schießen, muss ich ihn mit allen Mitteln daran hindern- und wenn ich das nicht mit fairen Mitteln tun kann, dann muss ich es eben mit einem Foul tun. Lieber einen Freistoß als ein Tor.
Wer das nicht offen zugibt, der lügt sich was vor- oder er ist kein Fußballer."

Paul Breitner
(ehem. Fußball-Nationalspieler, Weltmeister 1974) in seinem Buch: "Ich will kein Vorbild sein"
 


"Das Fairplay wird viel zu hoch gehängt.
Ich werde bezahlt, um erfolgreich zu sein, und da kann ich keine Rücksichten auf Fairplay-Bemühungen nehmen. 

Wenn ein Mittelstürmer durchgeht, dann erwarte ich von meinem Libero oder Vorstopper, wenn der andere zu schnell ist, dann erwarte ich nicht, dass er ihn ummäht, um das einmal so zu sagen, aber es wird auch viel geredet von einem humanen Foul. 
Zum Beispiel, dass er sich davor stellt, ihn blockt, d.h. sperrt ohne Ball. Das ist aber immer noch eine vernünftige Sache. Das erwarte ich von einem Spieler, und da zeigt sich sicherlich einerseits eine gewisse Unsportlichkeit, die durch die Regeln auch geahndet wird, aber auf der anderen Seite auch eine gewisse Cleverness. Und wenn das nicht mehr der Fall ist, dann werden wir im Fußball sicherlich viele Einbußen haben."

(Ein C-Jugend-Auswahltrainer aus Niedersachsen)



"Anstatt Fairness zu lernen, wird vielen Jugendlichen in den Vereinen gerade das Gegenteil vermittelt. 
Das plakative Einklagen von Fairplay, die Erziehung zur Fairness fruchten solange wenig, solange der Erfolgsdruck, der auf Sportlern und Sportlerinnen, aber auch Trainern und Trainerinnen lastet, nicht gemindert wird. Solange dies nicht geschieht, sind Unfairness, die Handlungsmoral des "fairen Fouls" oder "Alles oder Nichts" durchaus sinnhaftes Handeln, das man den Athleten nicht zum Vorwurf machen kann und darf. Solange ist es auch unredlich - um nicht zu sagen "unfair" - von den Sportlern Fairplay einzuklagen."

G. Pilz, Sportwissenschaftler (Aggressions- und Gewaltforscher)


Trainer fordert Eigentor

Der wohl fairste Fußball-Lehrer der Welt betreut die Mannschaft der Kleinstadt Guijuelo in Mittelspanien.

Der 35-jährige forderte seine Elf lauthals auf, ein Eigentor zu schießen. Der Grund: Seine Schützlinge waren im Amateurligaspiel gegen Escuela Navega aus Salamanca durch ein auf unsportliche Weise erzieltes Tor mit 2:1 in Führung gegangen. Denn ein Stürmer hatte den Ball kurz vor dem Abpfiff unbedrängt ins Tor geschossen, weil sich die Spieler aus Salamanca gerade um einen verletzten Kameraden kümmerten.

Benito stieß mit seiner Aufforderung allerdings auf taube Ohren. Den Kickern waren die drei Punkte wichtiger als alle Fairness.

Nur der Torwart hörte auf seinen Coach. Er ließ einen Schuss absichtlich passieren, aber der Ball prallte nur an den Pfosten. 

("Wiesbadener Kurier" 3.12.98)


Fairness, Chancengleichheit oder was ?



 
 

149 Eigentore in Madagaskar haben Folgen

Antananarivo - Der Fußball-Verband Madagaskars zieht Sanktionen gegen den Klub Stade Olympique l'Emyrne in Erwägung, nachdem die Mannschaft auf Grund eines heftigen Streits ihres Trainers Ratsimandresy Ratsarazaka mit dem Schiedsrichter 149 Eigentore in dem Erstliga-Match gegen Meister AS Adema erzielt hatten. Die Zuschauer des Duells fordern jedenfalls trotz der Torflut das Geld für die Eintrittskarten zurück. Adema konnte sich hingegen doppelt freuen:
Neben den drei Punkten steht für das Team nach dem 149:0 nun auch der Weltrekordsieg zu Buche.

(sid 3.11.2002)


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