Modell der Überkompensation

Milon von Kroton
 
  „Milon von Kroton ist zweifellos der größte Athlet der Antike gewesen; er darf ohne Übertreibung als der erfolgreichste Olympionike aller Zeiten angesehen werden. Dreißig Jahre lang hielt er unbesiegt die Spitze im olympischen Ringkampf, und siegte unter anderem fünfmal in Olympia.

Hervorgegangen war Milon aus dem antiken 'Leistungszentrum' von Kroton in Süditalien. Es wird berichtet, dass dort der berühmte Philosoph und Mathematiker Pythagoras, der selbst Olympiasieger im Ringkampf gewesen sein soll, der Lehrmeister des Milon war. Doch Milon hatte seine große Intuition bereits bevor er dem Pythagoras begegnete.

Es wird nämlich erzählt, dass der kleine MILON ein recht schwächliches Kind gewesen sei, das häufig von den rohen Nachbarskindern verprügelt wurde. Eines Tages aber fasste er den eisernen Entschluss, diesem Treiben ein Ende zu machen. Er wollte unbedingt stärker werden und packte das bemerkenswert systematisch an.
 
"... An dieser Stelle wird die Geschichte schließlich auch trainingstheoretisch interessant: „Er nahm ein gerade zur Welt gebrachtes Kalb auf den Arm und trug es mehrmals um den elterlichen Hof. Obwohl ihm das anfangs sehr viel Mühe machte, hielt er durch und wiederholte diese ,Rundläufe' täglich. Im Laufe der Zeit wuchs nicht nur das Kalb, sondern auch die Kraft des Milon und nach einem Jahr sehr natürlicher Belastungssteigerung war er stark genug, ein ausgewachsenes Rind rund um das Anwesen seiner Eltern zu tragen, um nun - darum ging es ja schließlich - die Nachbarskinder zu verprügeln"  click !

(nach HILDENBRANDT).

Aufgabe:
Erkläre anhand der Geschichte des Milon von Kroton einige Prinzipien der modernen Trainingslehre!

Mehr zu Milon von Kroton

"Bestes Beispiel für einen berühmten Sieger war der Ringer Milon von Kroton, der vor seinen olympischen Erfolgen als Erwachsener schon Sieger im Knabenringen war. Seine Ess- und Trinkkünste müssen allerdings noch erstaunlicher gewesen sein als seine Fähigkeiten als Ringer; so soll er einst neun Liter Wein auf einen Sitz getrunken haben.

Im Kriege trat er auf wie Herkules, mit Keule und Löwenfell. Wir dürfen uns Milon von Kroton trotzdem nicht wie einen geistlosen Muskelprotz vorstellen. Er war Sänger, Dichter und Buchautor, zudem ein enger Freund von Pythagoras, dem großen griechischen Philosophen und verstand sich in seiner Lebensführung als Verkörperlichung des pythagoreischen Ideals der Harmonie von Körper und Geist.

In den Mythen der Griechen traf Milon ein Ende, wie es einem Halbgott zukam: Allein im Wald sah er einen frisch gefällten Baum, in dem Keile zum Spalten steckten. Von der eigenen Kraft überzeugt, steckte er beide Hände in den Spalt, um so den Baum zu zerreißen. Es gelang ihm auch, den Baum so weit auseinander zu ziehen, dass die Keile herausrutschten; dann aber schnappte der Baum zurück und beide Hände Krotons wurden eingeklemmt. Allein im Wald wurde Kroton in der Nacht dann von wilden Tieren zerrissen. In Wirklichkeit wurden Milon und andere Anhänger des Phythagoras allerdings auf Geheiß eines vom Orden der Pythagoreer abgelehnten Mitbürger niedergemetzelt."
(SWR)
 



 
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