Faserverteilung und Sport

 
Stoffwechsel Die Skelettmuskelfasern werden in 3 Typen unterteilt:
  • die schnellen Zuckungsfasern (FT-Fasern) - "weiß"
  • die langsamen Zuckungsfasern (ST-Fasern) - "rot"
  • die Zwischenform - Intermediärtyp (FTO-Fasern)
Muskelaufbau      Feinstruktur des Muskels
 
Der Anteil schneller und langsamer Muskelfasern ist von Muskel zu Muskel unterschiedlich und individuell.
Die Verteilung der einzelnen Muskelfasertypen scheint genetisch festgelegt zu sein (Sprintertyp/Ausdauertyp).
Innerhalb eines Muskels lagern sich Muskelfasern vom gleichen Typ in variabler Zahl in Gruppen zusammen.
Untersuchungen zeigen, dass  Athleten, die Sportarten mit zeitlich begrenzter und schneller Muskelarbeit betreiben, mehr schnelle weiße Zuckungsfasern haben, während Sportler mit Ausdauersportarten vermehrt rote Zuckungsfasern besitzen.

Es ist kein Muskel bekannt, in dem ausschließlich ein Fasertyp vorkommt. So sind im äußeren Oberschenkelstreckmuskel etwa gleich viele schnelle und langsame Fasern vorhanden, während in Haltemuskeln, wie dem Rückenstrecker, der Anteil der langsamen Fasern bis zu 95 Prozent betragen kann.
Bis heute ist nicht bekannt, ob durch spezielles Training eine Umwandlung von einem Fasertyp in den anderen möglich ist. Offenbar kann nur der Entwicklungsgrad der beiden extremen Fasertypen beeinflusst werden. Die Umwandlung des Intermediärtyps in die eine oder andere Richtung wäre eine mögliche Erklärung für spezielle Trainingswirkungen.
 

Man hat festgestellt, dass die Faserverteilung eng mit der jeweiligen Nervenversorgung korreliert. Nach Trennung eines Nerven von schnell zuckenden Fasern
und Anbindung an langsam zuckende Fasern ändert sich der Fasertyp schnell entsprechend der Nervenversorgung.


 
 
Längsschnitt/ Faser
Querschnitt/ Muskel
1
Rote Muskelfaser
(langsame, ermüdungsresistente Faser)
2
Intermediärtyp
(schnelle, ermüdungsresistente Faser)
3
Weiße Muskelfaser
(schnell arbeitende Faser mit 
kurzfristig hoher Kraftleistung)
Mitochondrium (im Sarkomer) (nach Gehrke)
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1.
Interpretiere die Grafik ! Welche physiologischen Grundlagen der unterschiedlichen Fasereigenschaften lassen sich herauslesen ?
 

2. Stelle einen Bezug zu Schaubild "Anteil schneller Muskelfaser in verschiednen Sportarten" her !
 
 

(nach Barth, Kursbuch Sportbiologie, S.19)
 

 
 
 
 
 

3.
Suche Sportarten, bei denen die Faserverteilung eine untergeordnete Rolle spielt und diskutiere die Aussage:
»Ein Sprinter muss geboren werden, ein Langstreckenläufer wird gemacht.«
 

Texte:

Vorsprung in den Genen
Text: Muskeln, Gene und Leistungssport
 


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