Koppelungsfähigkeit
Der Spieler muss in der
Lage sein, die Koordination von Teilkörperbewegungen von Beinen, Rumpf,
Armen, Hand und Schläger optimal räumlich, zeitlich und dynamisch
aufeinander abzustimmen.
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Folgende Teilbewegungen
lassen sich bei einer Schlagbewegung grob unterscheiden:
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Bewegungen der Füße
(Fußstellung)
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Bewegungen der Beine (Beugung
bzw. Streckung vor dem Schlag)
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Bewegungen des Rumpfes (vertikal,
horizontal, verwrungen)
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Bewegungen des Schlagarmes (Bewegungskette:
Oberarm-Unterarm-Hand-Schläger)
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Bewegungen des Gegenarmes (Gegenwirkungsgesetz)
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Reaktionsfähigkeit
Wegen der hohen Fluggeschwindigkeit
und des relativ großen Spielfelds ist eine besonders ausgeprägte
Reaktionsfähigkeit gefordert. Es muss dabei reagiert werden auf
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die Bewegung des Gegners
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die Bewegung des Balles
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die Bewegung des Doppelpartners,
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auf die Einwirkung äußerer
Faktoren (z. B. Zuschauer).
Dabei kommt der Schnelligkeit,
mit der eine motorische Aktion eingeleitet wird, eine entscheidende Bedeutung
zu. Erschwerend fällt dabei ins Gewicht, dass immer auf mehrere Signale
(komplexe Reaktion) mit unterschiedlichen Aktionen geantwortet werden kann
(Wahlreaktion), z. B. Angriffsschlag, Finte, etc.
Orientierungsfähigkeit
Um sich orientieren zu können,
müssen viele Signale unterschiedlicher Bedeutung wahrgenommen und
verarbeitet werden.
Im Tischtennis sind
dies
a) die eigene Stellung und
Bewegung (Laufrichtung, Geschwindigkeit) im Spielfeld,
b) die Bewegungen des bzw.
der Gegner (Doppel),
c) die Stellung und Bewegung
des Doppelpartners,
d) die Flugeigenschaften
des Balles (Richtung, Länge, Schnitt/ Rotation).
Dabei wird als Wahrnehmungsleistung
gefordert, dass
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das Signal entdeckt wird (z.
B. den Ball sehen, Bewegungen des Gegners),
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das Signal erkannt wird (z.
B. der Ball ist scharf oder unterschnitten etc.),
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man verschiedene Signale unterscheiden
kann (z. B. Position der beiden Gegner im Doppel),
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Signale wiedererkannt werden
(z. B. Schnitt beim Aufschlag).
Auf Grund der auf dieser Wahrnehmung
basierenden Orientierung muss z. B. in Sekundenbruchteilen die Planung
der eigenen Verteidigungs- oder Angriffsaktion erfolgen. |
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Umstellungsfähigkeit
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Finten des Gegners
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Fehler beim Vorausnehmen (Antizipation)
der gegnerischen Aktion
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schlechte Ausführung eigener
Schläge
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Situationsveränderungen
im äußeren und inneren Milieu (z. B. Sichtverhältnisse
)
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oder unvorhergesehene Reaktionen
des Doppelpartners machen eine Umstellung des Handlungsprogramms im Tischtennis
erforderlich.
Besonders deutlich
wird die Bedeutung der Umstellungsfähigkeit bei Netz- oder Kantenbällen
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Rhythmisierungsfähigkeit
Beim Tischtennis geht es
weniger darum, einen vorgegebenen Rhythmus wahrzunehmen um sich anzupassen,
sondern mehr um die Fähigkeit
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den eigenen Schlagrhythmus gegenüber
dem des Gegners zu behaupten
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einen bewussten Rhythmus oder
Tempowechsel vorzunehmen
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Rhythmische Abfolgen (Lauf -
Schlag - Lauf) optimal aufeinander abzustimmen
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zwischen Spannung und Entspannung
ökonomisch zu wechseln (s. Differenzierungsfähigkeit).
Gleichgewichtsfähigkeit
Sie spielt im Tischtennis
eine untergeordnete Rolle. Eine besondere Schulung ist nicht nötig,
da der erforderliche Ausbildungsgrad über die Schulung der anderen
Fähigkeiten erreicht wird. |