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Hochsprung - Flop-Technik
Grundlagen des Springens in der Leichathletik


 
  Hochsprung - Hoch-Springen
Bewegungsbeschreibung
Animierter Bewegungsablauf
Wie man den Flop schnell lernen kann
Probleme im Lernprozess
Wettkampfmöglichkeiten
Bildreihe Hochsprung (Flop)*

 

 

1. Hochsprung - Hoch-Springen - Wo sollte der Sportunterricht ansetzen ?
 
Hochspringen kann man auf vielfältige Weise.

Mit dem Siegeszug der Flop-Technik traten andere Sprungtechniken in den Hintergrund. Unter dem Aspekt der Vielfalt des Springens sollten natürlich auch Hocksprung, Schersprung und  Straddle u.a. ihren Stellenwert in der Schul-Leichtathletik haben.

 
Schersprung, Straddle, Flop
Der Flop hat den Vorteil, dass die biomechanisch effektivste Technik auch relativ leicht zu erlernen ist und sich somit für das Erlernen im Sportunterricht anbietet.

Methodisch möchte ich einen schnellen Weg zum Flop vorschlagen, weil damit unter schulischen Bedingungen in kurzer Zeit Erfolgserlebnisse (nach meinen Erfahrungen für nahezu alle Schüler) möglich werden.

 

2. Technik und Beobachtungsschwerpunkte (Flop-Technik)
Anlauf
Steigerungslauf - zunächst geradlinig, dann ...

Impulskurve
Innenneigung des Körpers auf den letzten 3 Anlaufschritten (leichte Körperrücklage) - Vorbereitung des Doppelarmschwungs. Mit letztem Schritt Fußaufsatz über die Ferse zum..

Absprung
mit dem lattenfernen Bein (Beugung im Sprungbein, Absprungstreckung); Schwungbein überholt Sprungbein (Drehung nach Innen-Oben von der Matte weg), Arme werden bis auf Schulterhöhe geführt (dann abgebremst). 

Flug/Lattenüberquerung
Absprungbein bleibt gestreckt, Schwungbein wird gesenkt (Kopf/Blick seitlich); Kopf kommt bei Überquerung in leichte Nackenhaltung, Hüfte und Rücken überstreckt, Unterschenkel schwingen vor (L-Position) - Streckung der Beine; 

Landung
Der Kopf wird zur Landung nach vorne (Richtung Brust) genommen und die Beine gestreckt, die Arme seitlich ausgebreitet; Landung auf Rücken /Schulter.


 









 
 
 
 


  


 
Varianten:
Als interessanter Lernimpuls hat sich bei mir der kurzzeitige Wechsel des Absprungbeins und der Anlaufseite erwiesen (Aspekt der Lateralität).
Absprunghilfen zur Verlängerung der Flugphase und beidbeiniges Rückwärtsspringen zum Üben der Hüftstreckung
(in der Fachliteratur vielfach empfohlen) sind m. E. in der Anfangsphase für alle Schüler eher problematisch.

 

 

Die häufigsten Grundprobleme im Anfangslernprozess sind folgende:

- beidbeiniger Absprung
- Anlauf zu lange an der Matte entlang (Verlassen der Impulskurve)
- Abstand zur Matte/Latte ungünstig
- Blick auf Matte gerichtet / Überlegen auf die Matte ("schiefer Absprung")
- Weit- statt Hochsprung
- ungenügender Schwungbeineinsatz

Auf diese Fehler sollte unbedingt eingegangen werden, da sie sonst den weiteren Lernprozess entscheidend stören.


 

5. Wettkampfmöglichkeiten
 

Wettkämpfe und Leistungsvergleiche gehören zum Sport dazu, haben aber (gerade in  der Leichtathletik) den Nachteil, dass sie oft nur für die motorisch starken Schülerinnen und Schüler interessant sind. Geringe Körpergröße und hohes Körpergewicht lassen (auch bei bester Technik) keine Höchstleistungen zu.
Ein organisatorisches Problem (was oft bei gutgemeinten Vorschlägen vergessen wird) ist die Gruppengröße. Mit 30 und mehr Schülern an einer Anlage lässt sich kein pädagogisch vertretbarer Unterricht durchführen.
Aufteilung in Gruppen, variable Aufgabenstellungen (auch bei  Wettkampfformen) sind unumgänglich.
Meine Perspektive ließe sich dabei so formulieren:
Nicht auf Hochsprungwettbewerbe verzichten - aber alle Leistungen realistisch würdigen

Dies geht beim Hochsprung deshalb sehr gut, weil die Maßstäbe unterschiedlich angelegt werden können.
Nicht nur die absolute Hochsprungleistung zählt, sondern es lassen sich leicht weitere Parameter formulieren,
die auch die Schülern einsichtig sind oder einsichtig gemacht werden können.


 
"Hochsprung - relativ" 
Wieviel Prozent der Körpergröße kann übersprungen werden ?
Relativwettkämpfe

Einbeziehung des Körpergewichts, z.B. Gewicht x Sprungleistung
Bezug zu absoluter Sprunghöhe
  (ermittelt z.B. durch "Jump an Reach-Test")

 

.Varianten, die Abwechslung  schaffen
Risiko-Hochsprung
Es dürfen insgesamt nur drei Sprünge absolviert werden oder drei selbstgewählte unterschiedliche Höhen werden addiert;
in Verbindung mit "Hochsprung relativ" können dabei interessante Varianten entstehen.

Hochsprung-Mehrkampf 
(z. B. Schersprung, Flop und "Jump and Reach" als ein Wettkampf; auch hierbei können wieder relative Aspekte berücksichtigt werden).

Höhenmessung mit Techniknote
Wie beim Skispringen kann auch eine "Techniknote" vergeben werden, die in eine Gesamtpunktzahl eingeht.

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 Literatur und Links

  • JONATH/KREMPEL/HAAG: Leichtathletik 2, Reinbek 1995
  • FREY/HILDENBRANDT/KURZ: Laufen, Springen, Werfen, Reinbek 1984
  • Sonderheft Sportpädagogik: Laufen, Springen und werfen im Schulsport, Seelze 1997

  • Webtipps
    Hochsprung - Materialien zur Methodik des Hochsprungs (Schweiz. Turnverband)
    Lernprogramm Hochsprung (Sportunterricht.ch)

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