Motive und Motivationen im Sport  II

 
 
Motive im Sport - Texte
 
Motive können weiter differenziert werden:
 
1. auf das Sporttreiben selbst
2. auf das Ergebnis des Sporttreibens
3. auf das Sporttreiben als Mittel für weitere Zwecke und zum anderen
4. ob sie in erster Linie direkt auf die eigene Person bezogen ("ichbezogen")
5.  oder ob auch andere Personen dabei eingeschlossen sind
  ("im sozialen Kontext")

Auf dieser Grundlage soll ein eigener Fragebogen 
zu Motiven im Sport entwickelt werden.

Motive im Sport  -  Überblick
Bilder, um über Motive im Sport nachzudenken


 

Die zur Verdeutlichung der Motive angeführten Zitate stammen von verschiedenen Sportlerinnen und Sportlern sowie von Personen, die nur gelegentlich Sport treiben.

Auf das Sporttreiben selbst bezogene und in erster Linie ichbezogene Motive:

1. Bewegung, körperliche Aktivität, Funktionslust
"Es macht Spaß, einfach so zu laufen";
"Sich einfach zu bewegen, das genügt mir schon".

2. Freude an bestimmten sportspezifischen Bewegungsformen -
"Es ist herrlich, so flüssig den Hang hinunterzuwedeln" (Skilauf);
"Und dann so ein satter Schmetterball" (Tennis).

3. ästhetische Erfahrungen -
"Harmonie und schöne Formen der Bewegung zu erreichen . . ." 
"Wenn ich im Diagonalschritt in Rhythmus komme . . ." 

4. Bewegungsempfindungen, kinästhetische Erfahrungen -
"Toll, so richtig von der Luft getragen zu werden" (Skispringen);
"Den ganzen Körper in lautloser Stille spüren" (Tauchen).

5. Selbsterfahrung, Selbsterkenntnis -
"Ich möchte zu mir selbst finden, indem ich mich mit meinem Körper auseinandersetze";
"Im Jazztanz kann ich mein Selbst zum Ausdruck bringen".

6. Askese, körperliche Herausforderung, Selbstüberwindung
"Ich steh's durch"; "Den inneren Schweinehund überwinden . . .";
"Ich mag das Gefühl, wenn ich nach einem harten Training mich so richtig entspannen kann".

7. Spiel -
"Das Spielen selbst macht mir eigentlich am meisten Spaß";
"Mich fasziniert, was alles mit dem Ball möglich ist".

8. Risiko, Abenteuer, Spannung -
"Vor allem das Kreative, Ungewisse, die Grenzsituation reizt mich am Bergsteigen";
"Der Nervenkitzel des Wettkampfs, die Spannung, wie es weitergeht und endet . . ."; 
 
 

Auf das Sporttreiben selbst bezogene Motive im sozialen Kontext:

9. Soziale Interaktion - "Mit anderen gemeinsam Sport treiben . . .
"Mir macht das Laufen vor allem in der Gruppe Spaß";
"Die Auseinandersetzung mit dem Gegner und dem Mitspieler reizt mich.".


 

Auf das Ergebnis des Sporttreibens bezogene und in erster Linie ichbezogene Motive:

10. Leistung als Selbstbestätigung und sachbezogener Erfolg
  "Es genügt mir, wenn ich es lerne, den Hang ohne Sturz hinunterzukommen";
"Mir ist es wichtig, die Bewegungsaufgabe zu lösen"

11. Leistung als Selbstbestätigung und subjektbezogener Erfolg
- "Ich möchte in diesem Jahr erstmalig unter vier Stunden kommen"
"Hauptsache, ich kann mich verbessern"

12. Leistung als Selbstbestätigung und sozialbezogener Erfolg
 "Wenn ich heute mit den anderen nicht mitkomme, dann höre ich auf";
"Dem hab' ich's aber gezeigt";
 
 


 

Auf das Ergebnis des Sporttreibens bezogene Motive im sozialen Kontext:

13. Leistung als Präsentation
"Das haben die hoffentlich gefilmt"

14. Leistung als Fremdbestätigung und soziale Anerkennung
 "Da staunt Ihr, was?"
"So müssten mich einmal meine Klassenkameraden sehen . . . .

15. Leistung als Prestige
"Noch ein Punkt, dann habe ich dieses Spiel gewonnen und bin in der Rangliste an Nr. 3

16. Leistung als Dominanz und Macht
 "Ich hab ihn voll im Griff";
"Als Mannschaftsführer kann man seinen Einfluss am besten ausüben".
 


 

Auf das Sporttreiben als Mittel für weitere Zwecke bezogene und ichbezogene Motive:

17. Gesundheit
"Das Laufen hat mir der Arzt verschrieben";

18. Fitness, körperliche Tüchtigkeit
 "Mein morgendlicher Waldlauf hält mich für den ganzen Tag leistungsfähig"

19. Aussehen, Eitelkeit
Eine sportliche Figur wirkt eben schön"

20. Entspannung, Zerstreuung, Abwechslung
 "Mal ein bisschen Tennis spielen ist eine schöne Abwechslung vom Alltag"

21. Kompensation (Ausgleich)
 "Wenn ich den ganzen Tag monotone Arbeit verrichte, dann drängt es mich abends dazu, aktiv zu sein

22. Naturerlebnis
"Beim Waldlauf atme ich den kräftigen Duft der Tannen ein";
"Am Bergsteigen reizt mich nicht nur nur die körperliche Herausforderung"

23. Freizeitgestaltung
"Sport ist eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung";

24. Materielle Gewinne
 "Die bei Wettkämpfen zu gewinnenden Preise ist wichtig"

25. Reisen
 "Was mir besonders gefallen hat, sind die vielen Reisen, die wir mit unserer Mannschaft gemacht haben."
 


 

Auf das Sporttreiben als Mittel für weitere Zwecke bezogene Motive im sozialen Kontext:

26. Kontakt, Anschluss
"Gut finde ich,  im Sport viele Leute kennen zu lernen"

27. Geselligkeit, Kameradschaft
Am besten gefällt mir das gesellige Beisammensein

28. Aggression
"Im Spiel kann ich mich so richtig abreagieren"

29. Sozialer Aufstieg
"Ich wollte schon immer was besonderes werden"
 
 


Sportsoziologie