Die  Bewegungsvorstellung

 
 
So werden Bewegungen gesteuert
Motorisches Lernen im Sport basiert immer auch auf der Entwicklung von Bewegungsvorstellungen. 
Bei der Bewegungsausführung können Bewegungsvorstellungen mit Bewegungswahrnehmungen in Beziehung gesetzt werden. Aber sowohl Bewegungsvorstellungen und vor allem Bewegungswahrnehmungen sind bei weniger geübten Sportler/innen nur unzureichend entwickelt.
"Ein weniger geübter Sportler ist darum meist auch nicht in der Lage, eine sprachliche Darstellung der Bewegungswahrnehmungen zu geben. vor allem dann, wenn nur unzureichende visuelle Informationen vorliegen. 

Die kinästhetischen Empfindungen, die als wesentliche Komponente in die Bewegungswahrnehmung eingehen, sind nicht bewusstseinspflichlig, zum Teil nicht einmal bewusstseinsfähig (vgl. dazu HACKER).

Der geübte Sportler allerdings nimmt seine Bewegungen auch in Einzelheiten wahr und kann sie sprachlich darstellen.

Das bedeutet aber, dass im Bewegungsvollzug die Verbindung zwischen afferenten (reafferenten) und effektorischen Prozessen des sensorischen und des verbalen Systems vorhanden sein muss, weil sie die Grundlage für eine Übersetzung der sensorisch gewonnenen Information in verbale Zeichen, mit anderen Worten: für die sprachliche Wiedergabe der Bewegungsempfindungen bildet. 
Dieser Zusammenhang erlangt im motorischen Lernprozess entscheidende Bedeutung.

Eine wichtige Rolle, ebenfalls im Zusammenhang mit dem motorischen Lernen, spielt die Bewegungsvorstellung...

Eine Bewegungshandlung kann man sich sowohl aus der »Außensicht« als auch aus der »Innensicht« vorstellen. 

Im ersteren Falle stellt man sich die Bewegung eines anderen, meist »anonymen« Akteurs auf im Wesentlichen visueller Grundlage - also »von außen« - vor. 

Bei der Innensicht vollzieht der Vorstellende selbst die »vorgestellte« Bewegung, auf der Grundlage früherer kinästhetischer, statico-dynamischer, taktiler, visueller und auditiver Bewegungswahrnehmungen. 

Nur im Falle der Innensicht liegt eine »wirkliche« Bewegungsvorstellung im Sinne der sportlichen Bewegungslehre vor."
 

 
Meinel/Schnabel

 




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