Rolf Dober

 
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.PISA und die Folgen für Bewegung, Sport und Spiel in der Schule

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Die internationale Bildungsstudie PISA hat deutliche Defizite im deutschen Bildungssystem aufgezeigt.

In der Pisa-Studie landeten deutsche Schüler/innen in den Disziplinen Lesekompetenz, mathematische und naturwissenschaftliche Grundbildung auf den hinteren Plätzen. Sport war nicht in der Wertung, aber in der nun begonnenen Bildungsdiskussion wird es auch um den Stellenwert von Bewegung, Sport und Spiel in der Schule gehen.

Weitere Informationen zur PISA-Studie
Umfrage
Januar - Februar 2002

Ergebnis

"Sportunterricht.de" hat eine Umfrage mit über 700 Sportlehrer/innen durchgeführt. Das Ergebnis zeigt, dass sich Hoffnungen und Befürchtungen die Waage halten. Auffallend aber auch: Über 40% der Sportlehrer/innen befürchten, dass die Bedeutung von Bewegung, Spiel und Sport in der Schule weiter sinken wird.


 

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Wer über Pisa spricht, muss auch über den Schulsport sprechen...


Wer über Pisa spricht, muss auch über den Schulsport sprechen“, sagte Kultusministerin Schavan anlässlich der Fachtagung „Perspektiven des Schulsports“ im Dezember 2001. Bewegung baue Stress ab, fördere die Konzentration und damit die geistige Leistung.  „Es geht um Lernkultur“, so die ehemalige Präsidentin der Kultusministerkonferenz. 
(nach „SZ“ 12.12. 2001)

DSB-Präsident Manfred von Richthofen sieht in der PISA-Studie sogar eine große Chance für den Schulsport in den neuen Bildungsdiskussion. „Sorgen wir gemeinsam dafür, dass der Schulsport beim unvermeidlichen Sanierungs- und Erneuerungsprogramm seinen angemessenen Platz erhält.“
(DSB-News 14.12. 2001)

Auch der nordrhein-westfälische Sportminister Vesper warnte davor, den Schulsport in der aktuellen schulpolitischen Debatte als "Knautschzone" zu missbrauchen. Der Sportunterricht dürfe nicht gekürzt werden um andere Schulfächer intensiver zu unterrichten. Dies wäre eine falsche Reaktion auf das schlechte Abschneiden der deutschen Schüler beim internationalen Vergleichstest "Pisa".
(„Kölner Express“ 22.1. 2002)

 

Wird also verstärkt berücksichtigt werden, dass durch Sportunterricht Gesundheit, soziale Kompetenz und vor allem die allgemeine Lernfähigkeit gefördert werden kann?

So einfach sieht die Sache im schulischen Alltag nicht aus. Die Flexibilisierung von Stundentafeln geht schon jetzt vielerorts auf Kosten des Sportunterrichts. Die allseits geforderte und in den Lehrplänen verankerte dritte Sportstunde ist immer noch mehr Wunsch als Realität. Eltern machen häufig Druck, lieber die "härteren Fächer" wie Deutsch oder Mathematik zu betonen. Und da wird eben schnell mal eine Stunde Sport gestrichen. Es gibt aber auch von Elternseite andere Positionen:
"Es gibt kein Fach, das so viel für andere Fächer macht wie der Sport"sagte Sabine Sabinarz-Otte vom Bundeselternrat anlässlich der schon erwähnten Fachtagung "Perspektiven des Schulsports". 

Für uns Sportlehrer/innen bleibt nichts anderes übrig als auf die vielfältigen von Bewegung und Entwicklung zu verweisen und durch einen guten Unterricht und außerunterrichtliche Sportangebote die Bedeutung von Bewegung Spiel und Sport zu unterstreichen - auch für andere Fächer.

Eine Studie über die Qualität der Bewegungsförderung und den tatsächlich gehaltenen Sportstunden an unseren Schulen steht allerdings noch aus. Bisher haben die Kultusminister dies aber immer abgelehnt. Fürchtet man sich vor den Ergebnissen?

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Argumente
im Internet


 

Sportunterricht.de-News
Aktuelle Beiträge

"Mehr Bewegung in die Schule!"
Eine Zusammenstellung gegenwärtiger Ansätze bei Lehrer Online

Bedeutung des Schulsports
Gemeinsame Erklärung von KMK, DSB und SMK

Deutscher Sportlehrerverband

GEW-Sportkommission

Deutsche Sportjugend - Schulsport
Aktuelle Informationen zur Schulsportdiskussion

Selbsthilfe-Arbeitskreis Schulsport Gießen
 

 
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