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24.3. 2020

Olympische Spiele verschoben 

Wegen der Coronavirus-Pandemie will Japan die in diesem Sommer geplanten Olympischen Spiele um ein Jahr verschieben. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) habe diesem Plan bereits zugestimmt, gab Ministerpräsident Shinzo Abe bekannt. "Ich habe vorgeschlagen, die Spiele um ein Jahr zu verschieben, und Präsident Bach hat dem zu 100 Prozent zugestimmt", so Abe. Eigentlich sollten die Sommerspiele vom 24. Juli bis 9. August in Tokio stattfinden, zuletzt hatte es aber weltweit immer massivere Forderungen nach einer Verschiebung gegeben.

ARD - Olympiaticker
 



 
 
Vernunft und Verantwortung - Ein Kommentar zu den Werten des IOC und den olympischen Idealen (23.3.)
 
 
 

Olympische Erziehung

Bei der "Olympischen Erziehung" geht es um die Olympische Idee, um soziale und ethisch-moralische Prinzipien im Sport. Neben der Bildung von Körper und Geist stehen die Freude an der Leistung, Solidarität, Schulung der Willenskraft, gegenseitige Achtung, Menschlickeit  und Fairness im Mittelpunkt. Gesundheit ist dabei natürlich auch ein Faktor.

All diese Werte werden zur Zeit von den IOC-Verantwortlichen mit Füßen getreten.
Angesichts der Pandemie könnte, ja müsste der Sport Zeichen der Solidarität und Vernunft setzen.
In der weltweiten Corona-Krise gibt es wichtigere Dinge als Olympische Spiele. 

Die Kommerzialisierung des internationalen Sports, vor allem auch undurchsichtige Entscheidungsprozesse in internationalen Sportorganisationen zeigen auch an dieser Stelle, dass ganz andere Werte die entscheidende Rolle spielen.

Olympia soll vom 24. Juli bis zum 9. August stattfinden. 
IOC-Präsident Bach hält an diesem Zeitplan fest. "Die Absage würde den olympischen Traum von 11.000 Athleten aus 206 Nationalen Olympischen Komitees und dem IOC-Flüchtlingsteam zerstören", sagte er am 21.3. im SWR-Interview.
"Eine solche Absage wäre die am wenigsten faire Lösung." Zudem könne man Olympische Spiele nicht verschieben wie ein Fußballspiel am nächsten Samstag.

Inzwischen will man bei IOC noch 4 Wochen prüfen (22.3.). Das IOC-Exekutivkomitee betonte, dass eine Absage der Olympischen Spiele 2020 in Tokio keines der Probleme lösen oder irgendjemandem helfen würde. Deshalb stehe eine Absage der Spiele nicht auf der Agenda.

"Ich halte das für ausgeschlossen, dass wir in Tokio dieses Jahr die Olympischen Spiele austragen können", sagte dagegen der  Virologe  Alexander Kekulé.  Er ist der Ansicht, dass die "ganz große Welle" an Infizierten in Japan noch bevorstehe. "Es gibt für Viren quasi kein tolleres Fest als so eine Veranstaltung", so Professor Kekulé. (Sportschau.de)

Der Virologe Christian Drosten glaubt „überhaupt nicht daran, dass wir in irgendeiner absehbaren Zeit wieder Fußballstadien voll machen. Das ist überflüssig“.

Kanada hat eine Entscheidung für seine Athleten bereits getroffen (23.3.). "Es geht nicht nur um die Gesundheit der Sportler, es geht um die Gesundheit der Menschheit", heißt es in einem Statement des kanadischen NOK. "Im Schatten von COVID-19 und der damit verbundenen Risiken ist es für unsere Sportler, für die Gesundheit und die Sicherheit ihrer Familien und aller Kanadier nicht angebracht, sich auf diese Olympischen Spiele vorzubereiten." 

Den Begriff "Olympischen Erziehung" sollte man vorerst aus dem Wörterbuch der Sportpädagogik streichen.  Man könnte sonst den Eindruck gewinnen,  dass damit vor allem Unvernunft, Geldgier und Eigennutz verbunden sind. Das kann wahrlich kein Ziel des Schulsports sein.
Das heißt natürlich nicht, dass die Werte des Sports und der Sporterziehung aufgegeben werden sollten.

Der deutsche Schulsportwettkampf "Jugend trainiert für Olympia" ist die größte Schulsportveranstaltung der Welt und ein wichtiger Aspekt des Schulsportgeschehens. Die Finalwettkämpfe für das Frühjahr in Berlin wurden übrigens abgesagt. Immerhin.

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) spricht sich inzwischen für Olympia erst im nächsten Jahr aus (ARD). Das Gespräch mit den Athleten/innen wird gesucht (DOSB 23.3.).





Corona - Geister - Spiele ?
 
20.3. 2020 - In Japan ist nach Eintreffen der olympischen Flamme ein viermonatiger Fackellauf geplant.
Die Organisatoren haben aber viele Feierlichkeiten gestrichen, zudem sollen die Menschen am Straßenrand Abstand zu anderen halten. Geschieht dies nicht, könnte der Lauf gestoppt werden. 
Soweit die Faktenlage.

Offizielle Webseite Tokyo 2020
 

Noch ein paar Vorschläge:

  • In der Leichtathletik muss in allen Laufwettbewerben ein Mindestabstand von 2 Metern zwischen Siegern, Zweit- und Drittplazierten eingehalten werden
  • Bei den Sprintwettbewerben bleibt jede zweite Bahn frei
  • Für die Staffeln wird noch nach kreativen Lösungen gesucht
  • Manndeckung  (z.B. beim Fußball oder Handball wird verboten)
  • Sportler in Quarantäne werden per Video zugeschaltet
  • Dem Fair-Play-Gedanken wird besonders beim Boxen Rechnung getragen. Durch die Abstandregelung wird die Unverletzbarkeit des Gegeners garantiert.
  • Atemschutzmasken sind in allen Sportarten Pflicht
  • Schutzanzüge beim Schwimmen auch - evtl muss auf das Wasser verzichtet werden
  • Die maximale Sauerstoffaufnahme und Ausatmung wird in allen Sportarten begrenzt
  • Alle Spielfelder werden mit Waschbecken und Seife ausgestattet (regelmäßiges Händewaschen)
  • Die Medaillien werden von Siegerehrungsrobotern umgehängt
  • Dopingkontrollen werden im Selbsttest durchgeführt
  • In den Stadien sitzen Dummies (gerne auch fahnenschwenkend)

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    Egal wenn es ungewohnt wirkt - Hauptsache die Spiele finden statt



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