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Bewegungslehre - Biomechanik
Schläge von der Grundlinie


 


 
Ausholphase
Die Ausholphase dient der Vorbereitung eines optimalen Beschleunigungsweges hinsichtlich seiner Länge und Richtung.
Das Ausholen beginnt mit einer Oberkörperdrehung. Am Ende der Ausholbewegung tritt eine Verzögerung der Schlägerkopfbewegung ein, wodurch zusätzlich Energie gespeichert wird.
Die Ausholbewegung wird variiert durch:
  • verfügbare Zeit
  • taktische Absicht und Schlagart
  • individuelle Besonderheiten
  • Das Ausholen nach hinten oben sichert das Ausnützen der potenziellen Energie der Schlägermasse und einen fließenden Übergang in die Schlagphase.
     
    Schlagphase
     
    Die Schlagphase (bei Schlägen von der Grundlinie) beginnt dort, wo die Beschleunigung des Schlägers vor dem Umkehrpunkt der Schleife einsetzt. Dazu muss der Schläger möglichst frühzeitig unter (Vorwärtsdrall) bzw. über (Rückwärtsdrall) den voraussichtlichen Treffpunkt des Balles gebracht werden.

    Optimale Länge des Beschleunigungsweges heißt allgemein, dass er möglichst lang, geradlinig oder stetig gekrümmt ist. Voraussetzung dafür ist eine optimale Ausholbewegung, die flüssig in die Bewegung der Hauptphase übergeht. Mit dem optimal langen Beschleunigungsweg kann eine hohe Endgeschwindigkeit (Schlaghärte) erreicht werden. Vorbereitungs- und Hauptphase bilden eine Einheit.

    Eine gute Koordinierung der Teilbewegungen ist grundsätzlich zur Gewährleistung von Treffgenauigkeit und ökonomischem Ablauf der Lauf-Schlag-Bewegung notwendig. Eine hohe Treffgenauigkeit und Schlaggeschwindigkeit  erfordert eine exakte zeitlich-dynamische Abstimmung der Teilbewegungen und damit ihre optimale Kraftentfaltung unverzichtbar.

    Wenn der Schläger in der Schlagphase eine große Geschwindigkeit erreichen soll, ist es also notwendig, dass alle beteiligten Muskelgruppen so koordiniert werden, dass sie nacheinander von unten nach oben und von innen nach außen zu arbeiten beginnen. Dann können die der Beschleunigung dienenden Kraftwirkungen ihr Optimum gleichzeitig im Treffpunkt erzielen.

    Die Bewegungsmöglichkeiten der Körperteile nehmen vom Rumpf aus nach außen hin zu. Dies hängt damit zusammen, dass der Schläger als Endglied der Kette das größte Massenträgheitsmoment hat. Beim Beschleunigungseinsatz des Oberarms bleibt der Schläger zunächst etwas zurück. Bei Verzögerung (Abbremsen) des Oberarmes wird aber der Schläger beträchtlich beschleunigt und schwingt nach vorne.

    Aus Gründen einer guten Bewegungsübertragung muss deshalb die Schlagbewegung aus den Beinen beginnen und sich über den Rumpf, den Arm und die Hand fortsetzen.

    Die Geschwindigkeit des Schlägerkopfes kann durch zunehmendes Beugen des Ellbogengelenks gesteigert werden. Durch das Beugen verringert sich der Trägheitsradius und damit das Massenträgheitsmoment, so dass sich die Winkelgeschwindigkeit erhöht.
     

    Ausschwungphase

    Ein optimaler Schlag erfordert grundsätzlich eine Endphase mit allmählicher Abnahme der Geschwindigkeit. 
    Damit wird die Schlagbewegung weiter kontrolliert.

    Je höher die Schlaggeschwindigkeit ist, desto länger ist auch die Ausschwungbewegung. 
     
     

    (nach DTB-Lehrplan)

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