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.Wettkampfmöglichkeiten im Ausdauerbereich |
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Backnanger Zeitung
17.7. 2003
Schwitzen für die Gruppe ist "geil, Mann" 650 Kinder in 130 Staffeln aus 11 Schulen beweisen reichlich Energie beim Halbmarathon des Projekts Power ohne Fäuste Nicht nur die Reaktion der Sechstklässler der Backnanger Max-Eyth-Realschule fiel eindeutig aus. Die Halbmarathon-Staffel im Rahmen der Reihe Sport macht Freunde des Gewaltpräventionsprojekts Power ohne Fäuste war auch für einen anderen der 650 Schüler einfach nur "geil, Mann". Und das, obwohl im Stadion des Weissacher Bildungszentrums tropische Temperaturen herrschten. Der Lauf-Begeisterung tat jedoch selbst der in Strömen fließende Schweiß keinerlei Abbruch. 16 Schulen aus Backnang und Umgebung beteiligen sich seit zwei Jahren an Power ohne Fäuste (wir berichteten). Ziele des Präventionsprojekts für Schüler der Klassenstufen fünf bis acht sind unter anderem: Eindämmung von Gewalt von Kindern und Jugendlichen; Stärkung der Mädchen und Jungen, denen gewaltähnliche Handlungsweisen eher fremd sind; schulartübergreifender und regionaler Ansatz als Gewährträger für erfolgreiche Präventionsarbeit; Aufklärungsarbeit gegenüber Schüler, Eltern und Lehrkräften; Nachhaltigkeit in der Gewaltprävention durch unterschiedlichste Angebote wie beispielsweise jüngst das Musical Game over, gestern die Halbmarathon-Staffel und am Freitag, ab 9 Uhr, ein Volleyballturnier an der Backnanger Mörikeschule. In Weissach ging es darum, dass eine Staffel aus fünf Kindern und Jugendlichen zwischen 11 und 14 Jahre insgesamt 21,1 Kilometer bewältigt. Dabei musste jeder Schüler den 1070 Meter langen Rundkurs viermal durchlaufen. Wer dachte, dass die Jungs und Mädels null Bock auf so viel Stress haben, täuschte sich: Chef-Organisatorin Birgit Thürmer und ihr Lehrerteam vom Weissacher Bildungszentrum und der Backnanger Max-Eyth-Realschule hatten bereits im Vorfeld eine Mammutaufgabe zu bewältigen. 650 Kinder in 130 Teams aus 11 Schulen bevölkerten das Bize-Stadion. Die Nachwuchssportler bewiesen, dass sie sich absprechen sowie Regeln beachten können und dass sie bereit sind, ihre physischen sowie psychischen Stärken und Schwächen kennen zu lernen. Damit waren die drei Ziele erreicht, die sich die Veranstalter gesteckt hatten. Schüler überraschen ihren Lehrer positiv Für Klaus Digel, Lehrer der Backnanger Max-Eyth-Realschule und Ende der siebziger, Anfang der achtziger Jahre zur Spitze der deutschen 800-Meter-Läufer zählend, war dies keine Überraschung. Seit zwei Jahren misst der frühere Mittelstreckler dem Laufen im Sportunterricht mehr Bedeutung bei, dabei den Vorteil nutzend, "dass wir im Karl-Euerle-Stadion eine Rundbahn haben". Beispielsweise müssen die Schüler der Klassen fünf bis sieben 4000 Meter bewältigen. Für die Acht- bis Zehntklässler stehen 6000 Meter auf dem Stundenplan. Sportschwache Kinder dürfen wählen, ob sie 4 000 oder 6 000 Meter laufen und erhalten dann mindestens die Note 3 oder 4. "Während man manche Kinder zum Reckturnen fast schon prügeln muss, sind sie beim Laufen mit Begeisterung dabei", hat Digel festgestellt und fügt hinzu: "Es gibt mittlerweile sogar Schüler, die laufen im Unterricht freiwillig 10000 Meter." Selbst für einen, der bei deutschen Meisterschaften viermal Sechster über 800 Meter wurde, kam diese Bereitschaft überraschend: "Das hätte ich mir nie vorstellen können." |
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